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AKTANT

Actante

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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Vgl.:

Ciconstant / Ergativitätshypothese / Dependenz-Grammatik / Valenz / Ergänzung / Transitivitätshypothese/ Kasusgrammatik / Relationale Grammatik / Subjekt-Prädikat-Modell / Ergänzung / Absolutiv / Subjekt

 Aktant

Nach der Dependenz-Grammatik L. Tesnières Terminus für Subjekt + Objekte. Im hierarchischen Stammbaum, dessen obersten Stelle das Verb einnimmt, stehen sie auf gleicher Stufe, wodurch das Subjekt seine Sonderstellung verliert. In Deutschland haben H. Brinkmann und J. Erben Tesnières Gedanken der Verbvalenz weiterentwickelt. Letzterer baute auf den Ergänzungsbestimmungen, die ein Verb fordert, Grundmodelle des deutschen Satzes auf. W. Schmidt spricht von syntaktischer Wertigkeit, W. Adamoni von Fügungspotenz, H. Brinkmann verwendet eine wörtliche Übersetzung: Mitspieler. K. Heger erkennt keine klare Grenze zwischen Aktanten und Zirkunstanten (Adverbialia); ebenso wenig H. J. Heringer, der allerdings zwischen syntaktischer / inhaltlicher Wertigkeit unterscheidet; ähnlich G. Stötzel in seiner Trennung von Ausdrucks- und Inhaltsvalenz. Man unterscheidet allgemein fakultative + obligatorische Aktanten, was in der Tiefenstruktur begründet liegt. /Der Schüler lernt/ – /Der Schüler gibt dem Lehrer eine Antwort/ /Der Schüler gibt/ Nur möglich in speziellen Situationen, wie z.B. beim Kartenspiel.“ [Heupel, C., S. 11]

Aktant [frz. actant ‘Handelnder. - Auch: Ergänzung, Mitspieler]

Begriff aus der Dependenzgrammatik von L. Tersnière: unter semantischen Aspekt sind A. Lebewesen, Dinge oder Sachverhalte, die am Prozess der Handlung beteiligt sind; in struktureller Hinsicht werden sie (u. a. im Dt., Engl. und Frz.) repräsentiert durch die von der Valenz des Verbs notwendig geforderten und von ihm abhängigen Nominalphrasen, die je nach syntaktischer Funktion als Subjekt, direktes oder indirektes Objekt realisiert werden. Zur Kritik an der Dichotomie »Actant vs. Circonstant« sowie zu ihrer Übertragung auf das Dt. vgl. unter Dependenzgrammatik.“ [Bußmann, H., S. 58]

Aktant [actant]

Ergänzungsbestimmung zum Verb (Erben); Mitspieler des Verbs (Brinkmann); vom Verb gefordertes Satzglied (Valenz, Leerstelle); Satzglied, das durch den Stellenplan des Verbs für den Satz notwendig ist.

Für L. Tesnière sind A. »les êtres ou les choses que ... participent au procés«; sie erscheinen im Satz als dem »Verb« direkt untergeordnet und werden immer durch Substantive oder deren Äquivalente repräsentiert. Die Fähigkeit des Verbs, eine bestimmte Zahl von A. »zu sich zu nehmen« interpretiert Tesnière als Wertigkeit (des Atoms) und unterscheidet avalente, monovalente, divalente und trivalente Verben. Er erhält dann den ersten, zweiten und dritten A., d.h. das Subjekt, das direkte Objekt oder Akkusativobjekt und das indirekte oder Dativobjekt, die für ihn hierarchisch auf gleicher Ebene liegen. Das Subjekt wird (»du point du vue structural, et non de vue sémantique«) aufgefasst als »un complément comme les autres«. Der erste A. ist der am häufigsten vorkommende; semantisch ist er Agens oder Subjekt. Der zweite A. »erleidet« die Handlung.

Tesnières nicht-lineare, strukturelle und hierarchisch gegliederte Analyse des Satzes werdet sich gegen dessen traditionelle Gliederung nach Subjekt und Prädikat. er gibt »strukturellen« Kriterien den Vorrang und begründet die Gleichstellung von S und O unter dem Verbalknoten dadurch, dass

(1)   Die Subjekt-Prädikat-Struktur (oder die »Opposition« S – P) nicht in der Lage sei, die etwa im Satz filius amat patrem vorhandenen Konnexionen filius – t und ama – patrem zum Ausdruck zu bringen, dass

(2)  der Satz Dein kleiner Bruder kennt meine kleine Schwester gewendet werden könne Meine kleine Schwester kennt deinen kleinen Bruder, ohne dass die Hierarchie sich verändert, und dass

(3)  bei Passivbildungen S und O ausgetauscht werden, ohne dass Konsequenzen für die Struktur entstehen.

Es kann nicht verborgen bleiben, dass (1) willkürlich ist und dass (2) und (3) aus (1) folgen. Die Problematik verlagert sich dann in den Begriff der Valenz. Es bleibt die Frage, wie weit so genannte strukturelle Aussagen ohne Berücksichtigung bzw. Zugrundelegung der semantischen Verhältnisse möglich sind.

Die Konzeption der A. bei Tesnière ist von der deutschen Grammatik der 50er und 60er Jahre übernommen, z. T. modifiziert und in strukturalistisch-formaler Richtung weiterentwickelt worden.“ [Lewandowski, Bd. 1, S. 23-24]

Aktant oder Argument

«Selektion meint die Eigenschaft vieler syntaktischer Wörter, eine bestimmte Anzahl anderer Wörter oder Wortgruppen mit ganz spezifischen Eigenschaften um sich her zu verlangen.  Fehlen die verlangten Wörter oder sind sie mit anderen Merkmalen realisiert, ist das syntaktische Gebilde nicht wohlgeformt. An unserem Beispiel gezeigt: Ein Gebilde wie würde das Buch in den Lesesaal stellen ist zwar nicht eigentlich nicht wohlgeformt, aber irgendwie unvollständig, und ein Gebilde wie in den Lesesaales ist nicht wohlgeformt.  Die Einsicht in derartige Selektionsmechanismen ist in der Grammatikschreibung sehr alt; sie hat seit den 50er Jahren v.a. in Europa zur Ausbildung der sogenannten Valenz- oder Dependenzgrammatik geführt, die dieses Prinzip zum Grundprinzip der Grammatik (genauer wohl: der Syntax) zu machen versucht hat. In der GG ist es lediglich eines von mehreren Prinzipien der Grammatik. Es heißt hier Selektion, früher nannte man es Subkategorisierung. Die Generative Grammatik (GG) nennt die selektionierten Wörter Argumente, in der Valenzgrammatik heißen sie Aktanten oder Ergänzungen. 

Der Begriff der Valenz ist eine Metapher aus der Elementenlehre der Chemie, wo er die Eigenschaft von Elementen meint, sich mit anderen Elementen zu Molekülen zu verbinden. Wie das Sauerstoffatom die Wertigkeit “zwei” hat und mit zwei Wasserstoffatomen ein Wassermolekül (HZO) bildet, hat ein syntaktisches Wort wie sehe die Wertigkeit “zwei” und verbindet sich z.B. mit dem Wort ich und dem Wort dich zum Satz ich sehe dich. Mit dem Import des Valenzgedankens in die GG wurde auch das große ungelöste Problem imponiert, dass es im Einzelfall nicht immer klar entscheidbar ist, ob ein Wort oder eine Wortgruppe bei einem syntaktischen Wort obligatorisch ist oder nicht (ist Ich wohne gern ein deutscher Satz, oder braucht es hier eine Ortsangabe - Ich wohne gern in Zürich / in großen Wohnungen) und ob eine bestimmte Ergänzung in ihrer Eigenschaft tatsächlich von dem syntaktischen Wort, bei dem sie steht, gefordert wird oder aber als freie, nicht selegierte Ergänzung zu behandeln ist (in Ich warte vor dem Eingang auf dich gelten Ich und auf dich als selegiert, vor dem Eingang jedoch nicht; diese Unterscheidung ist längst nicht immer so klar). Syntaktische Wörter selegieren andere syntaktische Wörter oder Wortgruppen mit bestimmten Eigenschaften. Diese Eigenschaften werden im Lexikoneintrag zum selegierenden Wort festgehalten. Es sind im Prinzip die gleichen Eigenschaften, die das selegierende syntaktische Wort selber auszeichnen.  In der jüngeren GG gelten - anders als in den bekannten Valenzgrammatiken und in der älteren GG - semantische Merkmale der selegierten Konstituenten grammatisch als nichtselegiert, d.h.  Sätze wie Die Sehnsucht würde den Kühlschrank in das Bier stellen sollen in der Grammatik nicht verhindert werden, sollen durchaus als grammatisch mögliche Sätze gelten. Sie stellen also keinen Verstoß gegen eine grammatische Selektion dar. Das syntaktische Wort stellen selegiert gleich drei andere Wörter oder Wortgruppen, für die es zugleich bestimmte Eigenschaften festlegt. Man vergleiche dazu die obige Matrix. In unserem Zielsatz sind die drei geforderten Wörter oder Wortgruppen realisiert als Sarah (1. Argument), das Buch (2. Argument) und in den Lesesaal (3. Argument).»

[http://www.pfmb.uni-mb.si/programi/nem/Germanistik_files/virtual/petric/pdf/syntax1/Generativ.pdf]

«Actante

Este término se emplea, especialmente en las gramáticas de dependencias o de valencias, para aludir al sujeto y a los complementos nominales exigidos por el verbo (objeto directo, objeto indirecto), en oposición a los circunstantes o complementos circunstanciales. Así, en la oración

La policía detuvo a los sospechosos

habría dos actantes, la policía y los sospechosos.

Pese a la coincidencia, en la práctica, del término ‘actante’ con el sujeto y los complementos tradicionales, el empleo del término ‘actante’ tiene su origen en una concepción del significado y de la estructura de la unidad oracional muy distinta de la transmitida por la gramática tradicional. Si el análisis de la oración en sujeto y predicado, heredado de la lógica, responde a la idea, expresa o no, de que en la oración se dice o se predica algo sobre una entidad, el sujeto, la introducción del término ‘actante’ (próxima a ‘actor’ o ‘actuante’) obedecía a la hipótesis de que la oración expresaba, fundamentalmente, las relaciones que se establecían entre una serie de entidades (los actantes) conectados a través del proceso expresado por el verbo. De esta forma, para Tesnière, cuya obra Eléments de syntaxe structurale (1959) marca el inicio de la Gramática de Dependencias, la oración venía a ser como la representación de un ‘pequeño drama’ que comportaba.

(a)   un proceso, designado por el verbo;

(b)   unas entidades participantes, es decir, los ‘actantes’, cuyo número y papel, como el de los actores de un drama, venía impuesto por el tipo de ‘proceso’, y,

(c)    unas ‘circunstancias’ de modo, de lugar, etc., o sea los circunstantes que constituían el marco en el que se desarrollaba el proceso.

Por otro lado, si en el análisis tradicional el sujeto se sitúa en el mismo nivel jerárquico que el predicado, como corresponde a la estructura bimembre que se atribuye al contenido de la oración, en la concepción en que se origina el término ‘actante’ el sujeto no es más que uno de los actantes puestos en relación por el verbo, y dependiente de él, como el resto de los complementos.»

[Alcaraz Varó, Enrique / Martínez Linares, María Antonia: Diccionario de lingüística moderna. Barcelona: Editorial Ariel, 1997, p. 12]

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